Mein Leben mit Hund : die Vorweihnachtszeit

Eigentlich sollte die Vorweihnachtzeit entschleunigen. Doch irgendwie scheint es bei mir immer so zu sein, dass der November und auch der Dezember noch einmal ordentlich aufs Gaspedal treten. Vor allem in der Redaktion geht es noch mal so richtig rund. Stress und Alltagshektik übernehmen mal wieder das Kommando. Geht es euch nicht auch so?

Dabei hab ich mich vom vorweihnachtlichen Geschenkekaufrausch so gut wie verabschiedet. Zumindest hier ist es uns gelungen etwas Gas rauszunehmen. Ja klar, Hunde, Nichte, Neffe und Freunde bekommen eine Kleinigkeit, aber Micha und ich, wir schenken uns nichts. Warum wir das so machen? Naja, weil ich es viel wichtiger finde, dass man sich jeden Tag etwas schenkt. Und damit meine ich nichts Materielles, sondern vielmehr meine ich damit Zeit füreinander, Aufmerksamkeit und Respekt. Für mich reicht das, um glücklich zu sein. Dinge die mir gefallen, kann ich mir selbst kaufen, dafür brauche ich keinen Mann, der sich einen Kopf macht und am Ende doch das Falsche nachhause bringt 😊.

Jubel, Trubel – Spaß im Schnee

Und dann gibt es sie doch. Zwischen all dem Vorweihnachts-Trubel tut sich ein Zeitfenster auf und wir genießen die wenigen ruhigen Minuten – oder manchmal sonntags, da werden es auch Stunden – ganz besonders. Dann geht’s raus mit den beiden Wuschels und wir legen los, egal ob Spaziergang oder Wanderung, das ist unsere Zeit und die schöpfen wir aus.

sdr

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Draußen geht dann meistens gut die Post ab. Naja, so gut mit unserem Senior Paule die Post eben noch abgehen kann. Doch ehrlich, der Kerl bringt mich immer wieder zum Staunen. Zuhause läuft er die Treppen hinunter wie ein Greis und ich denke mir: „Mann, der Pauli wird alt.“ Kaum draußen im Schnee, geht die Flitzerakete ab und Paule sprintet durch die Gegend. Herta hinterher. Einen Moment später traben Paule und Herta dann wieder völlig gechillt neben mir her und wir marschieren gemeinsam unseres Weges.

Pferdekacke – Herzattacke

Zwischendurch frisst Paule dann auch mal aus Jux und Tollerei einen Haufen Pferdekacke. Volle Granate mit der Schnauze rein und – mmpfffff – schmeckt das fein. Ganz besonders im Winter – von der Vorweihnachtzeit im Dezember bis hinein in den Februar, da scheinen die Pferdeäpfel besonders lecker zu sein.

Herrje, wie oft haben wir schon geübt, dass er mir die Scheiße anzeigen soll und nicht darin abtauchen, geschweige denn sie fressen. Zu 99 Prozent klappt das auch. Aber so frische, noch warm dampfende Pferdekacke ist schlichtweg sooooo verführerisch. Oder zur Abwechslung auch mal die gefrorene Variante der Marke – Pferdeapfel-Eiskugel. Auch sehr lecker. Und wenn dann Frauli lauthals „Lass es“ kreischt, ja dann muss ich (PAULE) natürlich volle Kanne in die Scheiße beißen. Schließlich kann sich die Tani so schön dolle aufregen und das macht Spaß. Yeah!

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Blöd nur, wenn der Gaul (aus dessen Hintern die Kacke geplumpst ist) kurz vorher eine Wurmkur bekommen hat. So wie neulich. Was dann folgte waren zwei Tage blutiger Durchfall bei Paule. Darauf hätten wir echt verzichten können, aber wenn der Dickschädel sich nun mal durchsetzen muss. Das hätte auch anders ausgehen können, ich weiß. Glück gehabt. Und das Anti-Kacke-Fress-Training wird wieder ausgebaut 😊. Echt Mann!

Paule ist Paule ist Paule ist…

Oder, was der Paule auch sehr gut kann. Stehenbleiben. Einfach mal so. Stehenbleiben und nicht mehr bewegen. „Paule komm.“ Das Kommando ist bekannt. Wird allerdings ignoriert. Ja, ignorieren kann er. Hat er wahrscheinlich von mir gelernt, aus früheren Zeiten, als mir ein oberschlauer Hundetrainer (oder war es eine Trainerin 😊?) empfohlen hat, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren. Jaja, ich weiß, bescheuerte Empfehlung. Auch die Tani hat dazugelernt. Der Pauli allerdings hat es sich gemerkt. Unerwünschtes Verhalten meinerseits wird also nun von ihm ausignoriert.

Aber, mein lieber Paule-Schlauberger, auch ich kann mich weiterentwickeln. Wo ich früher noch erbost in deine Richtung getrabt bin und du daraufhin wilde Haken schlagend vor mir davon gehopst bist, um dann ein paar Meter entfernt wieder wie zur Salzsäule erstarrt stehenzubleiben. Tja, da schlendere ich nun ganz gelassen auf dich zu, tu so als ob nichts wäre und schnapp, die Falle geht zu. Paule ist an der Leine. Dann, ja dann läuft der Frechdachs ohne zu mucken mit mir mit, so als wäre nichts gewesen und mit verschmitzter Unschuldsmiene scheint er mir zu sagen: „stehenbleiben? Ich doch nicht!“

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So ist er also der Paule. Dabei ist es ganz egal, ob es gerade Vorweihnachtszeit ist oder Hochsommer 😊. Der Paule ist halt der Paule. Und meine kleine Herta, ja die trabt währenddessen fröhlich nebenher – ganz unspektakulär. Ihre große Zeit kommt später – dann, wenn wir wieder drinnen sind. Wieder zuhause wird es endlich gemütlich das gefällt der Herta. Paule hingegen zieht sich erst mal zurück zum Schlafen. Das wird, umso älter er wird, immer wichtiger für ihn. Zudem braucht er die Näher nicht so sehr. Er ist lieber auf Abstand, bei ihm geht die Liebe wohl eher so durch den Magen ins Herz 😊.

Herta das Kuschelmonster

Die Herta pennt auch sehr gerne immer und überall, aber für sie ist vor allem eins wichtig: Kuscheln. Und da machen wir es uns, gerade in der Vorweihnachtszeit, zuhause ganz besonders gemütlich- wenn wir Zeit dazu haben. Draußen ist es zwar kalt, ungemütlich und lange dunkel. Dafür können wir uns drinnen einen schönen Lichterglanz zaubern. Ich liebe es, meine Lichterketten für vier Wochen im Jahr auszupacken, mich am Sonntagnachmittag auf die Couch zu hauen, ein schönes Buch zu lesen oder für eine Weile einfach in die Luft zu kucken und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Immer an meiner Seite: die Herta, mein kleines Kuschelmonster.

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Mit ganz besonderer Vorliebe gräbt sie sich dann in die Sofakissen ein oder legt sich dicht an mich dran oder wahlweise auch auf mich drauf und sie schnarcht. Ja, die süße Herta schnarcht bisweilen lauter als ein Bauarbeiter und was soll ich sagen. Ich liebe es. Sehr zum Missfallen meines Ehemannes, wird er doch, sollte er mal wieder schnarchen, von mir des Zimmers verwiesen. Die Herta nicht – hihi.

Ja, das sind sie diese Momente der Entspannung, die ich so genieße. Egal ob draußen oder drinnen – so ist es, mein Leben mit Hund – zumindest in Ausschnitten – und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen…

Ein Kommentar zu „Mein Leben mit Hund : die Vorweihnachtszeit

  1. So sah bei uns heute auch der erste Advent aus – gemütlich mit Decke und Buch auf dem Sofa. Gubacca weiß allerdings noch nicht ob er „Paule“ oder „Herta“ wird. In der Regel hopst er nach zwei MInuten auf dem Sofa rum und möchte viel lieber raufen als gemütlich neben mir zu liegen. Irgendwie hat er „Sofa“ noch nicht richtig verstanden ;-). Ich fand es sehr schön deine beiden etwas besser kennen zu lernen! Ich mag deinen Schreibstil sehr und freue mich immer über neue Beiträge.
    Liebe Grüße
    Sali mit Gubacca

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