ABSTAND BITTE – oder Hunde blocken, leicht gemacht!

Hallo ihr Lieben,
da sind wir mal wieder – die Quasselstrippe mitsamt Pauli und Herta. Aus gegebenem Anlass widmen wir uns heute dem Thema „Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich mit zwei angeleinten Hunden unterwegs bin und ein nicht angeleinter Hund auf uns zugerannt kommt“. Die eine oder andere Situation in dieser Woche hat mir erneut verdeutlicht, was für eine große Rolle genau dieses Thema im Leben eines Hundehalters doch spielt. Und wie es der Zufall so will, waren wir am Dienstag in der Hundeschule beim Team Hunden neu begegnen in Nürtingen zu Gast und haben dort vor allem meine (vorhandenen oder auch nicht vorhandenen) Fähigkeiten bezüglich „wie verhält sich Mensch in derartigen Situationen“ auf Vordermann gebracht. Aber dazu später mehr.

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Unsere Begegnung mit leibhaftem Frisbee-Flexi-Alptraum
Zunächst zu einer der besagten Hundebegegnungen in dieser Woche, die sich am Mittwoch ereignete, just einen Tag nach der HuSchu-Trainingseinheit. An diesem Mittwochmorgen schlenderte ich entspannt und gutgelaunt mit meiner Herta durchs Dorf. Pauli war mit Micha joggen. Auf dem Weg raus aus bebautem Gebiet in Richtung Wiesen und Felder, kam uns eine alte Bekannte entgegen. Eine Boxerhündin mit Lieblingsspielzeug – einer Frisbee-Scheibe – im Maul. Das Hund-Frisbee-Paket seinerseits war an einer Flexileine fixiert – also nicht ganz unangeleint. Am anderen Ende der Leine hing Frauchen, irgendwie überfordert mit der sich selbst ein- und ausziehenden Flexileine, zog und zerrte sie an Leine und Hund, ohne dass sich die Leine auch nur annähernd verkürzte. So kam also Boxer mit Spielzeug im Maul auf uns zugetrabt und die Leine wurde länger und länger. Ich bugsierte die Herta hinter mich, ließ sie absitzen und hoffte, die Situation gehe schnell vorüber.

Ein „Guten Morgen“ meinerseits war nicht mehr drin: Mein Wut-Pegel war bereits am Steigen, was es meiner Herta sichtlich schwer machte, ruhig zu bleiben. Aber nach anfänglichem kurzem Protest hielt sie hinter mir still, obwohl sie mit ihrem Hintern bereits an Nachbars Gartenzaun gepresst war. Der Boxer, mittlerweile auf ca. 30 cm Abstand herangekommen, schaute durch mich hindurch, mit starrem Blick direkt der Herta in die Augen. Ich stand wie ein Pflog und so blieb auch Boxer stehen. Und das nicht, weil die Leine zu Ende war. Nein, Leinennachschub war offensichtlich noch da, denn Frauli kämpfte im Abstand von gut ein, zwei Metern hinter Hund nach wie vor mit der Flexi-Einzugstechnik. Irgendwann war das Duo Infernale dann doch vorbeigelaufen und die Situation entspannte sich. Puh … durchatmen … Puls normalisieren und weiter marschieren…

Rückblickend war ich mehr als froh, dass ich tags zuvor noch eine HuSchu-Trainingseinheit absolviert hatte. In besagter Situation allerdings wusste ich diese Tatsache zunächst nicht zu schätzen. Stattdessen hätte ich Boxer-Frauli lieber die Dummheit aus dem Hirn geschüttelt. Aber zurück zum Quasselstrippe-Lernerfolg. Obwohl ich in der HuSchu am Dienstag in einer ähnlichen (allerdings provozierten) Situation noch ziemlich alt aussah, hatte es am Mittwoch mit Herta dann doch ganz gut geklappt. Jaja, schon gut – Ihr denkt jetzt bestimmt – der Boxer war ja an der Leine, wenn’s auch eine Felxi. Aber hey, zu Übungszwecken muss das mal reichen :-).

pauli und herta im winter huschu

Was haben wir nun am Dienstag in der HuSchu gemacht?
Ich hatte Pauli und Herta in der Hundestunde mit dabei. Wir liefen in der Gruppe. Aufgabe war: Die Hunde gehen mein Tempo. O.k., das war jetzt nicht die Herausforderung, denn das klappt bei uns ganz gut. Dann aber wurde ein Hund abgeleint, der wie wild in der Gruppe herumrannte. Unsere Aufgabe war, unsere Hunde hinter uns zu halten und den anderen Hund abzublocken, falls er auf uns zukommt. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, denn Pauli hatte genau diesen Hund schon die ganze Zeit auf dem Kieker. Es war ein hibbeliger, ungestümer Border-Rüden. Solche Kandidaten sind genau Paulis Ding. Die schnappt er sich normalerweise und macht ihnen erst mal ne Ansage. Keineswegs böse oder bissgefährlich. Nein, ganz im Sinne ordentlicher Hundekommunikation. Dennoch oder gerade deswegen hatte ich die Sorge, dass er an mir vorbeischießt und anstelle meiner den anderen Hund in seine Schranken verweist. Wie so oft erlebt. Folglich fokusierte ich mein Handeln komplett auf Paule. Ich stellte mich vor Paule und blockte den anderen Hund mit meiner ganzen Körpergröße – das ist ja schon mal eine Nummer – ab. Und siehe da, der andere Hund kam nicht näher und Paule nahm mir meine „Kompetenz“ ab. Strike!

Blöd nur, dass ich bei all dem Fokus auf Pauli meine kleine Herta total vergaß. Die ihrerseits völlig überfordert mit der Situation, aufgeregt bellend hin und her hüpfte. Der fachmännische Kommentar von Vroni (der Hundetrainerin) dazu: „Also der Paule“, sagte sie, „der Paule glaubt dir, dass du alles im Griff hast. Die Herta aber nicht!“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Ich war kurz bedient, mir dann aber sofort meiner neuen Aufgabe bewusst, die da lautet: daran arbeiten! Kennt ihr – oder :-)!?! Dass sich kaum ein Tag später dank Frisbee-Boxer die passende Trainings-Situation dafür ergab, konnte ich ja nicht wissen. Und trotz all dem Groll auf den anderen Hundehalter sowie meinem Problem mit der Benutzung einer Flexileine an sich, nehme ich die Boxer-Begegnung im Nachgang deshalb einfach mal dankend an.

Und weiter … muss ich natürlich das Ganze jetzt aufs komplette Rudel ausweiten. Sprich, ich muss üben, dass ich genauso souverän handle, wenn a) der Pauli mit dabei ist, und b) wenn der andere Hund abgeleint ist. Voll motiviert blicke ich also in die Zukunft und kann von ersten Doppelerfolgen (mit Pauli und Herta) berichten. Dazu aber an anderer Stelle vielleicht einmal mehr.

In diesem Sinne, liebe Grüße und frohes Hunde blocken
wünscht euch die Quasselstrippe

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