Vom Freuen und bockig sein

Schnee. Wie Frau sich darüber freuen kann. Hätte nicht gedacht, dass ich ihn so vermisse – den Schnee. Nun ist er da und ich freue mich. Vermutlich macht er nur eine kurze Stippvisite, aber egal, wir marschieren los.

Herta und Paule gehen ab wie Schmittchen (sagt man doch so :-)). Rennen, auf den Rücken werfen, Rücken im Schnee schrubben, rennen, auf den Rücken werfen, Rücken im Schnee schrubben und immer so weiter. Ich genieße den Anblick meiner Hunde im Schnee und tingle des Weges. Offensichtlich freue nicht nur ich mich über das weiße Nass – vielen Dank Frau Holle für deine Einsicht.

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Alles sieht nach einem entspannten Morgenspazierganz aus, bis, ja bis ich diesen einen blöden Fehler mache: UMDREHEN. Dieselbe Strecke zurücklaufen, das ist für Pauli der absolute Horror. Ganz egal, dass wir bereits eine Stunde in die eine Richtung gelaufen sind. Was nach Adam Riese bedeutet, dass es auch wieder eine Stunde zurückgeht. Umdrehen bedeutet für Paule: Die Alte hat wieder mal keine Zeit. Wäre ich eine Runde gelaufen, wenn auch nur über die Zeit von einer halben Stunde. Dann, ja dann wäre Paules Welt in Ordnung. So aber nicht!

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Bockig bleibt mein Brummbär stehen. „Hier war ich doch schon überall!“ Hör ich ihn förmlich sagen. Weiterlaufen erfordert ab jetzt eine hohe Überzeugungskraft meinerseits. Ein Glück, dass ich die Leckerli-Tasche frisch gefüllt habe. Dennoch und geradezu zwangsläufig kommt Pauli natürlich auf dumme Gedanken. Was auch sonst. Womit beginne ich? Ah, der Scheißhaufen, den Mensch die Tage zuvor im Wald hinterlassen hat. Natürlich steigt der Geruch dem Paule in die Nase. Nicht dass er ihn schon auf dem Hinweg gerochen hätte, aber jetzt erst lohnt es sich mal einen Happen davon zu kosten. Wildes Menschengeschrei. „Ich fass es nicht. Lässt du das, du alte Wutz. AUS!“ Hund scheint taub zu sein – plötzlich und hoffentlich nur vorübergehen. Also hin – und „scht“ – „Ja ich komm ja schon. Hat eh nicht geschmeckt“. BÄH.

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Die erst Hürde ist genommen. Doch am Horizont seh ich schon das nächste Unheil laueren. Frische Pferdekacke. Auch fein. Zumindest für Paule. Leicht verunsichert, aber Siegessicherheit ausstrahlend – so glaube zumindest ich – nähern wir uns dem Haufen. Wir haben trainiert. Paule weiß: Neben Pferdehaufen muss ich mich hinsetzen und nichts davon essen, dann bekomm ich ein Leckerli. Strike. Hat geklappt und wir traben weiter unseres Weges … so ungefähr dreißig, vierzig Meter sind wir bereits vom Haufen entfernt. Ich fühle mich sicher. Paule auch. Schwupp, schon hat er ein 180-Grad-Kehre eingelegt und rennt im Eiltempo zurück zum Haufen und rein damit.

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Ich werd irre, was für ein Scheißkerl. Im wahrsten Sinne des Wortes. Egal, nicht aufregen, bleib cool, lauf weiter. Er wird schon kommen. Jetzt ist es eh zu spät. Das ist es, in der Tat. Aber kommen, nein das tut der Paule auch dann noch nicht, als die Herta (ja sie ist auch dabei) und ich uns bereits gute dreihundert Meter entfernt haben. Jetzt verschwinden wir hinter einer Wegbiegung. Dann wird er kommen. Schließlich sieht er uns nicht mehr. Wir warten. Warten. Warten. Jetzt platzt mir der Kragen. Im Stechschritt, die Herta im Schlepptau, geht’s zurück zu Paule.

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„Ohoh, die Alte wird sauer“, bemerkt das Paule-Tier dann doch noch und kommt angetrabt. „Ich wollte im Moment zu euch kommen“, ruft es mir in einer Gedankenblase zu. Ich könnt ihn … Nein natürlich könnt ich ihn nicht. Ist doch mein Pauli und wie er da so unschuldig angetrabt kommt, sich zum wiederholten Mal über die Nase leckend (ob das nun eine Lecker-Lecker-Lecken oder eine Beschwichtigungs-Geste ist, werde ich wohl nie erfahren), spätestens dann kann ich ihm schon wieder nicht mehr böse sein.

Und so freuen wir uns wieder gemeinsam über den schönen Schnee heute, steigen ins Auto ein und fahren nachhause.

Zum Abschluss haben wir noch ein Filmchen für euch: Viel Spaß beim Kucken!

In diesem Sinne – seid lieb zueinander, ärgern lohnt sich nicht – grüßen euch herzlich, die Quasslestrippe mit Herta und Paule dem Scheißefresser.

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