Der erste Monat mit Fritzle

Jetzt geht es los! Ja, so kann man es sagen. Jetzt geht es los das neue Leben, wieder mit 2 Hunden. Seit 6 Wochen ist er da: unser Fritzle. Geboren am 9. Februar 2020 (an meinem Geburtstag – wenn das kein Zeichen ist). Von unseren ersten beiden gemeinsamen Wochen habe ich euch ja bereits erzählt. Jetzt möchte ich euch noch erzählen, wie es eigentlich dazu kam, dass wieder ein Rüde bei uns einzog, warum es gerade Fritzle sein sollte und natürlich auch wie Woche 3, 4, 5 und 6 so gelaufen sind.

Welpenalarm

Es war ein langer Kampf (ja, das war es), bis wir uns endlich dazu entschlossen haben, wieder einen zweiten Hund zu uns zu nehmen. In meinem Herz und meinem Kopf waren Herta und Paule so sehr verankert, dass ich es nicht schaffte, mir einen anderen Hund neben Herta vorzustellen. Außerdem hat mich die Situation um die Alzheimer-Erkrankung meines Vaters derart in Beschlag genommen, dass ich mich nicht in der Lage dazu fühlte, mehr zu tun als arbeiten, schlafen und mich um meinen Vater kümmern – ach ja, essen auch noch.

Als dann aber der Anruf von Annette (der Züchterin von Herta und Fritzle) kam und die Frage „Möchtest du nun einen Hund? Denn meine Hündin Krümel ist trächtig.“ Dann war die Entscheidung quasi gefallen. Ja, wir nehmen so einen Keks von Krümel. Als der Geburtstermin der Welpen auch noch auf meinen Geburtstag fiel, war es klar: Ein Welpe von den frechen wilden Hummeln – so lautet der Name der Zuchtstätte von Annette – zieht bei uns ein.

Rüde oder Hündin?

Dann ging es weiter: Soll es nun eine Hündin oder ein Rüde werden? Eine Weile haben wir überlegt, eigentlich standen die Zeichen auf Hündin, dann wurde es doch ein Rüde. Obwohl unsere Gedanken natürlich um die Tatsache kreisten, was wir alles mit Paule erlebt haben und dass wir – so sehr wir unseren Paule liebten – DAS nicht noch einmal erleben möchten. Dann wurde es doch ein Rüde, denn irgendwie schlägt mein Herz für Pärchen.

Dann ging es noch darum: Welche Rüde aus Krümels Wurf soll es denn sein? Ich wünschte mir einen, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Die Herta ist sehr unsicher, wenn mir nun noch ein unsicherer Hund ins Haus kommt, dann kann das nicht gut sein. Also wurde es Herr Orange, die coolste Socke im Wurf, ruhig und nicht so leicht zu irritieren, aber auch kein Draufgänger. Jau, nicht so leicht zu irritieren ist er, aber das mit „kein Draufgänger“ … *lach*…

With a little Respect

Bereits in den ersten Tagen bei uns zeigte sich. Der Kerl hat nur wenig Respekt vor Herta. Er hackt ihr überall rein, in die Ohren, die Rute, die Beine… Wenn Sie am Trinknapf steht, kommt er angeflogen (mit allen vier Beinen in der Luft – ungelogen) und haut sie mit einem Bodycheck weg vom Napf.

Den Respekt musste sie sich erst erarbeiten. Lange 6 Wochen hat es nun gedauert und einige Neven haben wir alle – ob Zwei- oder Vierbeiner – dabei gelassen, aber es wird. Die Sache mit dem Trinknapf haben wir zwischenzeitlich im Griff. Durch mein Einwirken hat er gelernt zu warten. Beim Fressen separieren wir noch mit Gitter. Jeder frisst auf seiner Seite. Allerdings sitzt das Fritzle mittlerweile wartend vor seinem Fressnapf und geht erst nach meiner Freigabe zum Napf. Außerdem wartet er inzwischen auch beim Trinken solange bis Herta fertig ist und er dann ran darf. Das macht er zwar extrem ungern, windet sich dabei oft wie ein Aal auf dem Trockenen und knarzt wie eine alte Scheunentür (kein Scheiß), aber er wartet.

Bezüglich Herta ärgern – oder manchmal sogar quälen – da muss man als Mensch  ein sehr feines Gespür entwickeln, wann eingreifen, wann die ältere Hündin schützen, wann laufen lassen… Mit ein zwei guten Tipps von außen und meinem grenzenlosen Vertrauen auf mein Bauchgefühl, haben wir eine Richtung gefunden. Und dabei liebt die Herta ihr Fritzle so sehr. Auch wenn er nervt, sobald er weg ist, dann jault sie. Ehrlich, kein Scherz. Ich bin kommenden Mittwoch das erste Mal mit Fritzle in der HuSchu und schon so gespannt, wie Herta das wegsteckt – mit Micha allein, ist schon hart, das kann ich verstehen 😊 … aber da muss sie wohl durch.

Besonders lustig war heute eine Szene, die ich nicht sah, sondern von einem anderen Zimmer im Haus aus nur hörte. Fritzle hat wohl mal wieder Herta geärgert oder auch den Micha – wer weiß. Dann wandert er bei uns schnell in die Box, frei nach dem Motto „Wer sich nicht benimmt, fliegt.“ So ein Gos ist schnell mal drüber und dann mit quasi nix zu besänftigen. Das ist dann zwar eine „Strafmaßnahme“, aber ihr müsst jetzt nicht denken, dass er deswegen seine Box negativ verknüpft. Sie ist von uns absolut positiv aufgebaut worden und gerade deshalb, weil sie sein positiver Rückzugsort ist, kann er genau dort auch wieder runterkommen. In der Box ist sein Hirn rasch wieder sortieren und in der Regel pennt er einmal da drin auch direkt ein.

Also war Fritzle heute mal wieder auf dem Weg in seine Box und ich höre Micha sagen: „Man Fritzle echt, benimm dich doch mal, du verbringst sonst dein halbes Leben in der Box.“ Ich hätte mich kugeln können vor lachen, denn dieser Spruch macht deutlich, wie ungern Micha ihn in die Box packt. Viel lieber würde er mit Fritzle kuscheln, aber das ist im Moment (noch) nicht oft möglich. Im Moment gilt bei uns die Erziehungs-Prio RUHE lernen und Herta NICHT ärgern.

Kleines Gremlin

Ach ja, und dann noch die Sache mit dem schnappenden Zappelphilipp. Kaum ein paar Tage im neuen Heim fing das Fritzle (ich hab euch schon davon berichtet) an seine spitzigen Zähnchen in unsere Unterarme, Waden uns sonst noch wohin zu tackern. Das einzugrenzen und Step bei Step die Beißhemmung aufzubauen hat uns eine ganz schöne Anstrengung abverlangt. Ich denke, das ist völlig normal, auch die Herta haben wir zu Beginn Ihrer Zweithund-Karriere mit dem Beinamen Gremlin betraut.

Fritzle ist für uns (Micha und ich) in dieser Hinsicht allerdings viel anstrengender als Herta. Das mag am Alter – also an unserem Alter – liegen 😊. Doch eigentlich denke ich, es liegt daran, dass die Beißattacken von Pauli, immer noch wie ein Damokles-Schwert über uns kreisten und wir uns erst mal vom Kopf her davon lösen mussten, um mit Hilfe unseres Bauchgefühls das Thema Beißhemmung angehen zu können. Und siehe da, der Fritzle ist zwar immer noch ein Gremlin, aber mit Bedacht. Unsere Unterarme sehen nach ein paar Trainingswochen wieder ansehnlich aus. Nur Micha bekommt manchmal noch eine ab. Doch da hab ich kein Mitleid, hat er verdient 😉.

Heute habe ich Fritzle verlustfrei zwei Zecken am Hals und am Bauch entfernt. Er hat dabei zwar rumgezappelt und mir auch an der Hand rumgeknabbert, aber ohne mir dabei wehzutun. Er kapiert also allmählich. Und wir Zweibeiner kapieren auch … also denn, weiter so Fritzle, wir freuen uns sehr, dich bei uns zu haben 💖.

In diesem Sinne, macht’s gut und bis zum nächsten Mal!
Es grüßen euch herzlich Herta, Fritzle und die Quasselstrippe 

Ein Kommentar zu „Der erste Monat mit Fritzle

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..